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Ein Geschenk des Herzens

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xxDark-Wolfxx's avatar
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Ein Geschenk des Herzens

Menschen sollte man nicht Trauen. Wer Menschen Traut, hat kein Leben mehr.
Die graue Katze setzt sich am Rand des Wassers nieder und betrachtet wie die Möwen ihre Flugkünste zeigten. Ihr Fell war stumpf, Narben zeichneten sich über den eingefallenen Körper und ergraut waren ihre Augen. Doch sie konnte noch genug sehen.
Nur die Knochen taten ihr weh, ihre Pfoten schmerzten bei jedem schritt und die Zähne.
Eins hatte sie glorreiche Zeiten.

Sie hatte ein zuhause gehabt, ein richtiges zuhause, Menschen, die sie geliebt hatten, Menschen, wo sie meinte, immer zu zugehören.
Bis ein Jahr darauf, das kleine Menschenkind geboren wurde. Sie mochte es, liebte es. Doch ihre Menschen wollten sie nicht mehr, es war zu viel für sie. Zu viel.
Sie hatte sie geliebt, wirklich!

Ein leises, klägliches Mauzen kam aus dem Maul der grauen. Sie legte sich nieder, auf die von der Sonne gewärmten Steine unter dem Baum, der wunderschöne Kirschblüten trug.

Ihre Menschen brachten sie ins Tierheim. Sie wusste nicht, warum und weshalb sie plötzlich mit anderen Katzen, fernab von den Menschen leben sollte. Denn eigentlich war die graue eine durch und durch einzelgängerische Katze. Keine anderen wollte sie um sich haben und zeigte Zähne und Krallen.
Immer wieder saß sie einfach an der Scheibe und stierte hinaus. Ihre Menschen?
Warum hatten diese das gemacht? Hatten sie keine Lust mehr auf sie gehabt?
Bald darauf kam ein neuer Mensch, der sie mit nahm. Doch ihr Herz war bereits gebrochen und so richtig auf die Menschen freuen konnte sie sich nicht.
Zumal sie sich plötzlich mit einer dicken, roten Schleife um den Hals in einem Körbchen unter einem Baum wiederfand.
Der Junge, der vor ihr kniete, ignorierte sie vollends. Doch es war ihr egal, sie machte sich die Menschen zu ihrem eigen, und solange sie Futter bekam, war es ihr buchstäblich egal.

Langsam schloss die Graue die Augen und lauschte dem Wind, der durch den Baum wehte und genoss die Frühjahressonne.

Dann, eines Tages, sie kam gerade von ihrer Jagt wieder, saß sie vor dem Haus. Eine Nacht, einen Tag, wieder eine Nacht. Keiner war da, um die Tür auf zu machen, um sie rein zu lassen, keiner da, der ihr Futter brachte, der sie ins warme Haus lies.
Sie waren einfach weg, und sie, sie war noch hier.
So zog die graue allein umher. Lebte von Abfällen und Mäusen, war ihr eigener Herr.
Irgendwie hatte sie diese Zeit genossen. Sie war Frei, konnte gehen wohin sie wollte.
Doch es gab auch Zeiten, an denen sie lieber Sterben wollte, Zeiten, die weh taten.

Ein leichtes Fauchen erklang aus der Kehle der alten. Ein schmerzerfülltes, trauriges Fauchen.

Kinder hatten sie fest gehalten, und Raketen an ihr gebunden. Kinder! Sie hatte eins Kinder geliebt. Nun hasste sie sie. Jäger schossen nach ihr, als sie sich im Wald verirrte, sie lief in Glasscherben, Dosen, verhäderte sich in Abfall und Müll. Es war ein hartes Leben, kalt und Grausam. Nur Sie hatte gezählt, keinem mehr Vertrauen schenkend.
Sie hatte das Leben geliebt und gehasst.

Auf der Mauer in der Sonne unter dem Kirschbaum lag sie, eingerollt, krank, ihr leben, so hart und ungerecht, gemeistert.
Ihre Seele hatte all die Jahre nach Erlösung geschrienen, und nun, als sie so voller ruhe und Ausgeglichenheit in der Frühlingssonne lag, da fühlte sie sich richtig im leben. Das erste mal wirklich richtig.
Sie hatte nie etwas falsch gemacht, nie. Das wusste sie nun. Ja das wusste sie.
Dann setzte das Herz aus und die graue schlief selig ein.
Ein langes Leben ging zu ende, glücklich, weil sie sich keiner schuld bewusst war. Warum auch?

Der Mensch war das Übel, was ihr dieses Ende auf Straßen bewirkt hatte. Der das Leben ihrer auf der Straße, dass durch den Menschen nur noch Härter wurde, erleiden lies. Sie war in den Augen eines Menschen bloß eine Katze. Doch die alte wusste es besser.
Sie war ein Lebewesen, ein gutes, mit reinem herzen.
Sie hatte nur dem Weg gefolgt, dem man ihr ungerechter weise aufgezwungen hatte.
Für alle Streuner dort draußen,... haltet durch!



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xDunkelseelex's avatar
Eine traurige Geschichte...und die arme Katze die einfach mehrfach verlassen wurde..
Große worte kann ich hier auch nicht schreiben...sher bewegend..